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Das Aus für den Offinger Aussichtsturm?

Das beliebte Ausflugsziel und eines der Wahrzeichen des Marktes wird vorerst nicht mehr aufgebaut. Was mit den Überresten geschieht

Linker Hand steht die Treppenanlage. Rechts daneben befindet sich die Plattform – auf dem Boden und nicht auf dem Turm, wo sie eigentlich hingehören sollte. 2017 musste der Offinger Aussichtsturm aufgrund möglicher Einsturzgefahr gesperrt werden. Immer wieder wurden Anläufe unternommen, ihn neu aufzubauen, zuletzt im März 2021. Der Marktgemeinderat hatte seinerzeit dem vorgestellten Konzept für eine geplante Auwald-Erlebnisplattform mit dem Namen „Space DonAUwald“ zugestimmt. In seiner jüngsten nichtöffentlichen Sitzung hatten sich die Rätinnen und Räte nach intensiven Beratungen dafür ausgesprochen, das Projekt nicht mehr weiterzuverfolgen.


Seit seiner Einweihung im Jahr 2006 war der 25 Meter hohe Turm mit seinen 128 Stufen ein bekanntes und beliebtes Ausflugsziel. Nach seiner Sperrung waren die Meinungen zweigeteilt: Einerseits war der Aussichtsturm eines der Wahrzeichen Offingens, welches erhalten werden sollte, dem gegenüber standen die mit einem Wiederaufbau verbundenen Kosten. Anders bei dem Konzept „Space DonAUwald“ mit einer Stahlkonstruktion und Gesamtkosten in Höhe von rund 470.000 Euro: Das Projekt wäre mit knapp 200.000 Euro aus dem LEADER-Programm gefördert worden, für den Markt Offingen wäre ein Eigenanteil von rund 270.000 Euro verblieben. Der Bauantrag war genehmigt, die Detailplanung lag bereits vor. Dann kamen der Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung der Stahlpreise. Gemäß einer Kostenberechnung im Mai 2022 lagen die Gesamtkosten nun bei mehr als 700.000 Euro, der Eigenanteil des Marktes Offingen hätte damit mehr als 500.000 Euro betragen, was einer Steigerung um 90 Prozent entspricht. Der Marktgemeinderat folgte der damaligen Empfehlung von Bürgermeister Thomas Wörz (SPD) und sprach sich dafür aus, das Projekt „Space DonAUwald“ zunächst zurückzustellen und die Entwicklung im Ukrainekrieg sowie eine eventuelle Beruhigung der Preise auf dem Stahlmarkt abzuwarten. Gleichzeitig wurde beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Nördlingen für die Förderung eine Verlängerung der Bewilligungszeitraums bis zum 31. Dezember 2024 beantragt.
Inzwischen gibt es eine neue Berechnung, aus der jedoch keine Kostenreduzierung hervorgeht. Nach umfassender Diskussion und unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren waren sich die Mitglieder des Marktgemeinderats einig, dass eine Realisierung des Projekts unter den gegebenen Umständen nicht mehr vertretbar sei und sprachen sich gegen dessen Fortsetzung aus. Die bestehende Treppenanlage wird abgebaut und eingelagert. „Eventuell sinkende Bau- und Materialkosten könnten irgendwann einmal einen Wiederaufbau denkbar machen“, so Bürgermeister Thomas Wörz. „Die enormen Preissteigerungen haben die ursprünglichen Planungen schlichtweg überholt.“ Die Entscheidung des Marktgemeinderats basiere auf der Abwägung der finanziellen Auswirkungen und der Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern des Marktes Offingen. Das Projekt fortzusetzen wäre nicht tragbar.
Auch die Turmkuppel soll erhalten bleiben und nach entsprechender Umgestaltung künftig Rad- und Wandertouristen als Ruheinsel dienen.
 



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